Spannungen
Es klingt etwas paradox, aber nicht nur Minustemperaturen, auch die wärmende Wintersonne kann Pflanzen schaden. Dann nämlich, wenn stärkere Sonneneinstrahlung für eine kräftige Tageserwärmung sorgt und damit ein gefährliches Kontrastprogramm zu den Nachtfrösten darstellt. Dies kommt vor allem Ende Januar und Anfang Februar vor, wenn die Anzahl der Sonnenstunden am Tag langsam wieder zunimmt.
Auch auf der Sonnen- und der Schattenseite eines Baumes kann an solchen Wintertagen ein erheblicher Temperaturgegensatz herrschen. Die Folge: Die Rinde dehnt sich in der Wärme aus und es kann zu Spannungsrissen kommen. Vor allem junge Obst- und Ziergehölze, die noch keine Borke gebildet haben, sind dafür anfällig. Die entstandenen Wunden an der dünnen Rinde sind dann häufig Einfallstor für Bakterien, Pilze und Schädlinge.
Um dieses zu verhindern, nehmen die Experten für Garten und Landschaft bei jungen Bäumen üblicherweise einen Weißanstrich der Stämme vor. Der helle Farbton reflektiert die Sonnenstrahlen, verhindert so eine zu starke Erwärmung der Rinde und beugt dadurch Spannungsrissen vor.