Trockenresistente Staude / Bernd W. Deigner-Grünberg

Trockenheits­resistente Pflanzen: Wie Sie Ihren Garten für Hitzesommer gestalten

Die Klimaerwärmung beeinflusst nicht nur uns Menschen, sondern auch die Pflanzen in unseren Gärten. Trockenheit und Hitzewellen machen vielen Pflanzen zu schaffen und zehren an deren Vitalität und verringern die Pflanzenvielfalt. Ein Teil der Lösung: Trockenresistente Pflanzen. Denn sie vertragen hohe Temperaturen und Trockenheit gut.

Wie Hitzeperioden und Trockenheit dem Garten schaden

Hitzeperioden und Trockenheit können zu Störungen des Pflanzenwachstums führen. Trockenheit führt zu Wassermangel und dieser bewirkt Welke-Schäden. Bei längeren Trockenperioden kommt es zu Überhitzung der Blattflächen, wodurch die Blätter eintrocknen. Ebenso entzieht der Boden Ihren Pflanzen das Wasser, da trockene Böden einen höheren Salzgehalt aufweisen. Bei Hitzeperioden reagieren Pflanzen mit aufwendigen Hitzereaktionen, wie Sonnenbrand, verminderter Samenbildung, Blütenabfall oder Ernteausfällen.

5 Tipps, was Sie bei extremer Hitze machen können

1. Wählen Sie trockenheitsresistente Pflanzen
2. Ausreichend Wind- und Sonnenschutz
3. Bevorzugen Sie heimische Pflanzen 
4. Einen Teich anlegen: zusätzliche Luftfeuchtigkeit und Verdunstungskühle
5. Regenwasser sammeln

Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtner stehen Ihnen zur professionellen Beratung jederzeit zur Verfügung.

Trockenheitsresistente Pflanzen bieten Ihrem Garten eine Menge Vorteile

Die große Auswahl an trockenheitsresistenten Gartenpflanzen kann sich optisch definitiv sehen lassen.

Von eleganten heimischen Gräsern und ansehnlichen Sträuchern bis hin zu hinreißenden Blütenpflanzen ist die Auswahl groß. So können die unterschiedlichsten Gestaltungsstile verwirklicht werden. Im Hinblick auf die sich ändernden klimatischen Bedingungen werden solche Pflanzen zunehmend an Bedeutung gewinnen, um Gärten zukünftig klimaresilient zu machen.

Die eigenen Pflanzen im Garten ständig gießen zu müssen, nimmt viel Zeit in Anspruch und produziert jede Menge Wasserkosten. Trockenheitsresistente Pflanzen dagegen ersparen Ihnen viel Arbeit, Mühe und Kosten. Diese Pflanzen sind an trockene und arme Standorte angepasst und benötigen meist wenig Dünger und Pflege und sind selten von Krankheit- oder Schädlingsbefall betroffen.

Trockenheitsresistente Pflanzen: Ökologisch wertvoll!

Auch der ökologische Aspekt von heimischen trockenheitsresistenten Pflanzen ist enorm wichtig und sollte in Ihrem Garten berücksichtigt werden: Durch die Verwendung von heimischen, trockenresistenten Gehölzen, Stauden und Gräsern werden Nützlinge wie Bienen und Schmetterlinge in den Garten gelockt. Die richtige Kombination dieser Pflanzen sorgt für Anziehungspunkte vom Vorfrühling bis in den Herbst für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten, die vom Nektar vieler Blüten profitieren.

Beispiele für trockenheitsresistente und heimische Pflanzen

Nepeta cataria, Echte Katzenminze

Nepeta cataria, Echte Katzenminze

  • Robust und sonnenliebend mit wenig Pflege
  • Kommt gut mit Trockenheit klar und ist winterhart
  • Weiße bis zartlila Blüten (Blühen von Juli bis September)
  • Blüten duften nach einem angenehm minzigen Zitrus
  • Der Duft lockt Hummeln, Schmetterlinge, Schwebfliegen sowie Honig- und Wildbienen an
  • Ist nur zweijährig, sät sich aber gut aus
  • Eignet sich besonders für Bauern- und Naturgärten
  • Ursprünglich in Südeuropa beheimatet und ist in vielen Teilen Europas und Westasiens eingebürgert

Alyssum montanum, Berg-Steinkraut

  • Bevorzugt vollsonnige Standorte und ist pflegeleicht
  • Übersteht gut Trockenperioden
  • Zitronengelbe Blüten (Blühen zwischen April und Mai)
  • Zarter Blütenduft
  • Bienen, Hummeln und Käfer holen sich den Nektar der Blüte
  • Eignet sich für extensive Dachbegrünung, Stein- und Naturgärten 
  • Das Berg-Steinkraut kommt in Mitteleuropa vor allem in den Mittelgebirgen und Steilhängen einiger Flusstäler vor
Buglossoides purpurocaerulea, Blauroter Steinsame

Buglossoides purpurocaerulea, Blauroter Steinsame

  • Kommt ganz gut ohne Pflege, auch in Trockenperioden, aus
  • Blüten enthalten einen markanten Farbwechsel (Blühen von Mai bis Juni)
  • Die Knospen und frühen Blüten blühen Rot und verändern sich später zu einem Blau bis Blauviolett
  • Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten
  • Eignet sich für Natur- und Steingärten und als robuster Bodendecker
  • Die Staude ist in ganz Europa verbreitet und auch in Deutschland heimisch

Dictamnus albus, Diptam

  • Mag vollsonnige, sehr warme und trockene Standorte
  • Pflegeleicht und trockenresistent
  • Weißliche bis rosa Blüten (Blühen von Mai bis Juni)
  • Durch den starken Duft werden Bienen und Hummeln angelockt
  • Eignet sich für Beete, Rabatten und allgemein im Naturgarten
  • Achtung: phototoxisch, Berührungen können zu starken Hautverbrennungen führen
  • Die sehr seltene heimische Staude wächst in Mittel-, Süd- und Osteuropa
Filipendula vulgaris, Kleines Mädesüß

Filipendula vulgaris, Kleines Mädesüß

  • Bevorzugt warme, sonnige Plätze und verträgt Trockenheit
  • Braucht kaum Pflege und ist winterhart
  • Leuchtend weiß blühende Blüte (Blühen von Juni bis Juli)
  • Eignet sich für naturnahe Gärten
  • Wird von Bienen, Fliegen und Käfern bestäubt
  • Ursprung in Europa, Nordafrika und Westsibirien

Leucanthemum vulgare, Wiesen-Margerite

  • Steht am liebsten in der Sonne oder im Halbschatten
  • Hellgelbe Röhrenblüte und weiße Zungenblüten (Blühen von Mai bis Juni)
  • Die Blüte zieht viele Wildbienen, Käfer und Tagfalter an
  • Winterhart, pflegeleicht und trockenresistent
  • Eignet sich für Stein-, Vor- und Naturgärten
  • Sie ist in Europa und Westasien in trockenen Wiesen heimisch
Pulsatilla vulgaris, Küchenschelle

Pulsatilla vulgaris, Küchenschelle

  • Liebt sonnige und vollsonnige Gartenplätze
  • Pflegeleicht, winterhart und kommt mit Trockenperioden gut aus
  • Glockenförmige Blüten in rosaviolett (Blühen von März bis Mai)
  • Passend für Stein-, Heide- und Naturgärten
  • Heimische und bienenfreundliche Pflanze
  • Wächst in ganz Europa, ist jedoch gefährdet

Stipa pennata, Echtes Federgras

  • Liebt sonnige Plätze im Garten und verträgt Trockenheit
  • Pflegeleicht und winterhart
  • Silbern weiße filigrane Blütenrispen (Blühen im Mai und Juli)
  • Blüten bestehen aus Ährchen mit federartig behaarten Grannen
  • Auf die zierenden Blütenstände folgen zarte Fruchtstände
  • Nahrungsquelle und Lebensraum für Schmetterlinge und Raupen
  • Eignet sich in Heide-, Prärie-, Stein- und Naturgärten
  • Gut mit Stauden kombinierbar
  • Heimisch in Ost- und Mitteleuropa und Asien
Achillea nobilis, Edle Schafgarbe

Achillea nobilis, Edle Schafgarbe

  • Pflegeleicht und bevorzugt sonnige und vollsonnige Gartenplätze
  • Cremeweiße Blüten (Blühen von Juni bis Oktober)
  • Stark aromatischer und süßlich-würziger Duft
  • Fördert die biologische Vielfalt und zieht Bienen, Insekten und Schmetterlinge an
  • Eignet sich besonders für Natur- und Steingärten, sowie für Beete und Dachbegrünung
  • Heimisch in Europa und Asien


Bilder:

Alyssum montanum, Berg-Steinkraut: "Bernd W. Deigner-Grünberg"
Buglossoides purpurocaerulea, Blauroter Steinsame: "Bernd W. Deigner-Grünberg"
Dictamnus albus, Diptam: "Bernd W. Deigner-Grünberg"
Filipendula vulgaris, Kleines Mädesüß: "Bernd W. Deigner-Grünberg"
Leucanthemum vulgare, Wiesen-Margerite: "Bernd W. Deigner-Grünberg"
Pulsatilla vulgaris, Küchenschelle: "Bernd W. Deigner-Grünberg"

Nepeta cataria, Echte Katzenminze: Pixabay
Stipa pennata, Echtes Federgras: Pixabay
Achillea nobilis, Edle Schafgarbe: Pixabay